"Da schaust dich einmal um und schon ist's vorbei"

Es sind nur noch zwei Monate. Und ein Freund hat völlig recht, wenn er dazu sagt: "Da schaust dich einmal um und schon ist's vorbei."

Träumen – bei diesem Himmel fällt das nicht schwer…

 

Bei diesem Sommerhimmel kann man nur ins Träumen kommen… Und es tut mir jetzt schon leid, wenn der Artikel etwas zusammenhangslos und verwirrend wird. Über Gefühle zu schreiben, vor allem wenn man nicht weiß, wie man sich fühlen soll, ist nicht so einfach :)

 

 

Träumen über die vergangenen 10 Monate, die voller Emotionen nicht hätten sein können.

 

Träumen über die Zukunft: Zum einen über die noch verbleibenden zwei Monate, in denen sich noch so einiges ereignen wird und die etwas ferner liegende Zukunft – die Rückkehr nach Deutschland.

 

Vergangenes Wochenende bin ich zum Abschluss(!)Seminar nach Cuenca gereist. Und obwohl es doch noch zwei Monate hier sind, wird mir klar, dass langsam alles zu Ende geht. Ich versuche das alles aus meinem Kopf zu drängen, doch von den ersten Freunden aus Cuenca und auch von der Stadt selber habe ich mich schon verabschieden müssen. Einige hatten vergangenen Freitag ihren letzten Arbeitstag und kehren langsam aber sicher nach Österreich zurück. Und so sehr ich es während des Seminars noch nicht realisiert habe -denn mir bleiben ja noch 2 Monate- wird mir doch immer mehr bewusst, dass bald ein weiterer großer Lebensabschnitt bevorsteht und ich Ecuador (zunächst) hinter mir lassen werde. Im Seminar haben wir den Abschied schonmal geübt: In einer Traumreise sind wir unseren Arbeitsweg nachgegangen, haben uns von den Räumen im Projekt, von den Kindern, von den Kolleginnen und Kollegen verabschiedet und ein letztes Mal eine Runde durch das Viertel gedreht, in dem wir wohnen. Dadurch sollen wir beim Tatsächlichen Abschied nicht ins Kalte Wasser geworfen werden und darauf vorbereitet sein. Aber kann man sich auf den „Ernstfall“ vorbereiten? Ich bezweifle das. Und will momentan auch noch nicht daran denken.

 

 

 

Worüber ich mich allerdings sehr freue sind die nächsten zwei Monate. Monate, in denen ich nochmal all meine Zeit, Geduld und Herz ins Projekt stecken möchte. Den Kindern beweisen, dass ich mehr bin als nur eine „tutora“. Monate, besser eigentlich leider Wochen, in denen ich Ecuador noch einmal und mehr kennenlernen möchte. Monate, all die Eindrücke noch einmal wahrzunehmen und noch viele neue Eindrücke zu sammeln. Monate, die ich für immer im Herz und Kopf haben werde. Monate, die mehr als alle anderen bisher, voller Emotionen sein werden.

 

Einmal werden es noch intensive Arbeitstage bis zu meinem letzten Arbeitstag am 31.07. Den gesamten Juli werden wir für die Kinder aus dem Projekt – aber auch für alle andern Kinder aus La Bota – eine Intensiv-Nachhilfe anbieten. Denn obwohl für die Kinder ist der 05.07. der letzte Schultag ist, bieten wir eine Vormittagsbetreuung bis Ende Juli an. Sei es Mathe, Spanisch, Englisch, … Wir wollen uns noch intensiver als sonst auf die Lücken der Kids konzentrieren und eine gute Grundlage für ihr nächstes Schuljahr schaffen. Das war bisher durch die hohe Anzahl der Kinder und der vielen Hausaufgaben nicht so möglich, wie man es sich erwünscht hat.

 

 

Dann heißt es: Abschied nehmen. Vom Projekt, von den Kindern und meinen wundervollen Kolleginnen! Und gleichzeitig wird es ein Wiedersehen geben…

 

 

Der Abschied von meiner Arbeit wird noch keiner aus Ecuador sein: Bis zu meinem Rückflug am 21.08. werde ich im August Zeit haben zu reisen. Und das werde ich nicht alleine. Ein Grund, warum ich mich so besonders auf diese Zeit freue ist, weil mich meine Schwerster besuchen kommt. Gemeinsam werden wir dieses kleine, herzliche, charmante und unbeschreiblich schöne Ecuador bereisen. Und auch wenn der finale Abschied nicht schön sein wird. Ich bin froh, dabei nicht alleine sein zu müssen.

Warum ich jetzt schon über meine letzten Monate hier schreibe: ich weiß nicht, ob ich später noch die Zeit oder den Nerv habe, einen weiteren Artikel in Ecuador zu verfassen. Ich will die Zeit hier so gut wie möglich nutzen, denn die Uhr tickt...